Als ich 2016 den Entschluss gefasst hatte, mit Pferden und Kindern arbeiten zu wollen, war für mich eines klar:
„Es geht hier um unsere Kinder und wenn ich mit ihnen arbeiten will, dann möchte ich dies mit bestem Wissen und Gewissen tun!“
Dieser Blogbeitrag richtet sich an alle Eltern und Kollegen und soll ein kleiner Denkanstoß sein. Unsere Kinder sollten es uns wert sein gewisse Angebote auch kritisch zu hinterfragen und auch nicht jedem Zertifikat blind zu vertrauen.
Viel Spaß beim Lesen!
Kein Meister ist vom Himmel gefallen
Klar, ich bin auch absoluter Quereinsteiger und genau deshalb ist es eigentlich die Pflicht jedes Einzelnen, sich wenigstens das grundlegendste Wissen, wenn es um die Arbeit mit Kindern geht, anzueignen.
Bei meiner Ausbildung zur Lern- Legasthenie und Dyskalkulie Trainer EREL waren viele meiner Kollegen bereits Lehrer. Wissenstechnisch kam und komme ich heute noch nicht mal annähernd an sie heran. Das ist aber auch in Ordnung so, immerhin haben sie viele Jahre studiert und arbeiten tagtäglich in diesem Bereich.
Ganz planlos bin ich aber nicht, keine Sorge. Ich habe auch nach der Ausbildung viel gelesen und mich immer wieder mit Kollegen mit mehr Erfahrung, kurzgeschlossen. Vor allem aber bilde ich mich ständig weiter und so sind meine Angebote so breit gefächert, dass wirklich jedes Kind davon profitiert. Entspannung, Stressprävention und Stiftmotorik sind zb. zurzeit Themen mit denen ich mich sehr intensiv befasse. Aber dazu mehr in einem anderen Blog.
Um Rat zu fragen, ist keine Schande
Wenn ich also nicht weiterweiß, dann frage ich um Rat und wenn ich an meine Grenzen stoße dann sage ich das auch so. Ich muss nicht alles wissen und können und wenn ich sehe, dass überschreitet eindeutig meine Kompetenzen, dann teile ich dies den Eltern auch so mit.
Trainer ist eben nicht gleich Trainer
Also worauf wollte ich jetzt hinaus? Achja die Ausbildungen.
Ein Auszug aus der WKO Seite: Benötigt ein selbständiger Trainer eine Gewerbeberechtigung?
Nein, denn die Durchführung von Unterricht, Seminaren, Vorträgen, Workshops, Lehrveranstaltungen udgl. unterliegt nicht der Gewerbeordnung. Ob Kinder oder Erwachsene unterrichtet werden, ist für die Qualifizierung als ausgenommene Tätigkeit unerheblich.
Ich versuch das jetzt mal so simpel wie möglich zu erklären:
JEDER kann zb. Lerntrainer werden und dann mit Kindern arbeiten. Im Grunde braucht man dafür keine Ausbildung. Bei manchen „Ausbildungen“ kann man sich dann die 200 Euro auch sparen und besser Buch lesen, da hat man sicher mehr davon.
Ich kann auch, ohne Vorkenntnis selbst „Lerntrainer“ ausbilden und wenn ich tatsächlich Menschen finde, die dies wollen, dann sind auch diese Lerntrainer. So ein Zertifikat ist ja schnell erstellt und ausgedruckt.
Da es als selbstständiger Trainer eben keine Gewerbeordnung gibt und ich keinen Nachweis erbringen muss, kann ich also sofort loslegen.
Ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich
Es ist nämlich ein riesen Unterschied ob ich meine Trainerausbildung in 2 Tagen mit 20 UE absolviere, oder ob Diese 6 Monate dauert und mehrere 100 UE umfasst.
Auf dem Zertifikat/Diplom/Stalltafel steht immer dasselbe, aber wer hier mehr Hintergrundwissen hat, das sollte klar sein.
Keiner fragt, solange bis etwas passiert.
Problematisch wird es dann nur, wenn etwas passiert, denn dann muss ich sehr wohl nachweisen können, dass ich Ahnung hatte.
Wir sollten nicht vergessen, dass wir mit Fluchttieren arbeiten und Tiere nun mal keine Maschinen sind und sich auch das bravste Pferd einmal erschrecken kann. Also wäre neben einem fundierten Basiswissen über die Arbeit mit Kindern, auch eine gewisse Erfahrung in Sachen Pferdeverhalten selbstverständliche Voraussetzung. Sollte man meinen………..
Eine wahre Geschichte……
Ich habe für euch eine Geschichte, die ich euch gerne erzählen möchte. Eine Bekannte, die auch mit Kindern und Pferden arbeitet, hat für ihre Stunden eine Hilfe gesucht, die sie bei den Stunden unterstützt. Es hat nicht lange gedauert, bis sich die Ersten gemeldet haben. Nun gut, man redet und die Grundvoraussetzung, um mit KINDERN und PFERDEN zu arbeiten, sollte auf jeden Fall auch Pferdeerfahrung sein. Man muss kein Profi sein, im Grunde muss man nicht mal gut reiten können, aber auf jeden Fall, sollte man Erfahrung mit Pferden haben und mit ihnen vom Boden aus, gut und sicher arbeiten können.
Diese besagte Dame war zwar „Reitpädagogin“ hatte aber wirklich GAR KEINE Pferdeerfahrung. Nichts!!!!!!! GAR NICHTS! Sie hat den Kurs einfach gemacht, um ein zweites Standbein zu haben. Ähhhhhh ja, man fragt sich jetzt zurecht, ob es denn keine Grundvoraussetzungen für so einen Kurs gibt und ob das nicht auch überprüft werden sollte????????? Ich lass das jetzt einfach so im Raum stehen.
Fairerweise muss ich jetzt aber auch erwähnen, dass es auch die Gegenseite gibt. Es gibt auch pädagogische Fachkräfte, die sich für den Schnellkurs entscheiden, weil sie bereits genug Wissen haben aber gerne mit Pferden arbeiten würden. Klar die könnten dies auch ohne Stalltafel und Zertifikat, aber es sieht nun mal besser aus. Diese Wochenendkurse sind dann meistens auch mit vielen praktischen Spielübungen ausgestattet, damit die „Trainer“ dann auch gleich mit den Kindern arbeiten können. Davon gibt’s aber wirklich wenige, weil die meisten solche Kurse selbst hinterfragen und ablehnen.
Qualität hat seinen Preis
Ich musste in meiner Laufbahn, Gott sei Dank, noch nicht wirklich oft über meinen Stundenpreis diskutieren. Ich bin weder billig noch bin ich „nicht leistbar“, ich habe eine Preis gefunden, der für mich und meine Kunden passt. Aber auch ich habe immer mal wieder Gespräche mit Eltern wegen dem Preis und warum denn die einen für eine Stunde 10 Euro verlangen und die anderen 50.
Nun gut, wenn ich auf dieses Thema jetzt näher eingehen würde, dann wäre das ein seeeeeeeeehrrrrrrrr sehr seeeeeeeeeehrrrrrrrr langer Absatz, denn die Preiskalkulation ist nicht in 2 Sätzen erklärt. Ich werde einfach versuchen, dies so simpel als möglich zu erklären.
Wenn ich wieder mal höre, dass jemand den Trainer gewechselt hat, weil ja Frau XY für dieselbe Zeit 20 Euro weniger verlangt, dann kann ich meistens nur noch den Kopf schütteln. Denn eines weiß ich. Wenn man höhere Preise ansetzt, dann hat das „meistens“ einen Grund und zeugt davon, dass sich jemand mit der Preiskalkulation auseinandergesetzt hat. Das Tücher aufhängen, nicht gleich Tücher aufhängen ist, dazu später mehr.
Warum wird in diesem Bereich nicht nachgefragt?
Genau hier ist für mich dieser Knackpunkt den ich absolut nicht verstehen kann. Bei allem wollen wir ausgebildete Fachkräfte. Wir gehen zu Mechanikern, holen uns eine Installationsfirma ins Haus, wir geben unsere Kinder in den Kindergarten zu Fachpersonal, aber in der Freizeit, bei der Arbeit mit Pferden (und hier liegt das höchste Gefahrenpotenzial), da wird nicht ein einziges Mal nachgefragt.
Ich muss sagen, ein Mechaniker kann auch nur Mechaniker heißen, wenn er eine dementsprechende Ausbildung hat. Da ist hier eben das oben genannte Trainerproblem.
Gute Ausbildungen kosten nunmal sehr viel
Ich habe für meine Ausbildungen bis jetzt um die 7.000 Euro bezahlt. NUR die Ausbildungen, sonst nichts. Eine qualitativ gute und hochwertige Ausbildung kostet Geld. Denn auch dahinter steckt viel Arbeit und das ich dann eine Stunde nicht um 12 Euro anbieten kann, sollte klar sein. Vor allem würde sich das doch niemals ausgehen. Niemand geht gerne umsonst arbeiten, JEDER will etwas verdienen und ja, auch die Menschen die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Ich liebe die Arbeit mit den Kindern, aber auch ich habe eine Familie, viele Tiere und ab und zu, würde ich auch gerne in Urlaub fahren oder mir etwas Schönes kaufen.
Glücklicherweise hatte und habe ich die weltbesten Kunden, die meine Arbeit zu schätzen wissen und mit denen ich auch nicht über den Preis diskutieren muss, Es ist ja nicht so als würde ich morgens aufstehen und mir überlegen, wie ich denn am schnellsten mit meinen Ponys reich werden kann. So ein goldener Pferdepalast wäre natürlich schon was Tolles, aber die Worte Ponys und reich in einem Satz, das ist schon ein Widerspruch in sich.
Ein paar Gedankenanstöße
Wenn jemand so ein Projekt auf die Beine stellt und das anständig machen will, dann kostet das alles Geld und das nicht gerade wenig. Ich weiß, wovon ich spreche.
Ein Unternehmen kann nur überleben, wenn es wirtschaftlich ist. Das ist ganz einfach. Kann ich meine Kosten nicht decken, muss ich eine Lösung finden. Entweder ich lass es sein, ich reduziere meine Ausgaben oder ich erhöhe meine Preise.
Es kann nicht funktionieren, wenn man sich nicht mit Zahlen beschäftigt. Wenn Interesse besteht, kann ich gerne dazu einen Blog schreiben, aber in Kurzfassung gesagt:
Wenn ich meine Pferde, die Ausbildung, die Werbung, mein Trainingsmaterial und meine Umgebung qualitativ hochwertig haben will, dann muss ich eben auch einen höheren Stundenpreis verlangen. Weil es anders nicht bezahlbar ist.
Leider gibt’s dann immer wieder Pferdebesitzer, die mal schnell so einen 0815 Kurs machen, ein Stallschild aufhängen und mit Rudi dem 180 großen Warmblut, dass vielleicht nicht mal der Trainerin gehört, ein paar Runden am Wochenende mit den Kids drehen, ohne Versicherung, ohne Ahnung was sie da eigentlich machen und dann noch zu einem Dumpingpreis, wo ich mich jedes Mal frage…………Wie kann so etwas wirtschaftlich sein?
Muss es in diesem Fall aber auch nicht. Weil es einfach schnell verdientes Taschengeld ist. Da kommen dann 2-3 Kinder regelmäßig und die 200 Euro der Ausbildung sind ganz schnell wieder eingespielt, der Rest ist dann quasi eine Draufgabe.
„Aber die hängt ja auch nur Tücher ans Pferd“
Ja, Trainerin XY hängt auch Tücher ans Pferd, auch sie lässt einen Ball auf einem Löffel balancieren und bei ihr kann das Kind auf dem Pferd reiten!
RICHTIG und absolut jedem steht es frei wo er hingeht.
Mein Kumpel, der eigentlich Koch ist, kann auch Fliesen legen. Ja klar vielleicht macht er es nicht ganz so sorgfältig wie jemand der dies gelernt hat, aber optisch schauts recht passabel aus.
Es kann natürlich sein, dass die ein oder andere Fliese bricht, rausfällt und im schlimmsten Fall sogar Wasser in die Fugen kommt, aber gut. Es hat mich nur einen Bruchteil von einem echten Fliesenleger gekostet und dann ich stell eben ein Regal oben drauf. Wird schon passen.
Ich hoffe ihr versteht diesen Wink mit dem Zaunpfahl.
Nicht jedes Kind ist gleich
Ich sag euch mal kurz, wie das bei mir so aussieht. Wenn Kinder zu mir kommen und 95% meiner Trainingskinder haben absolut keine „Probleme“. Sie kommen einfach weil sie gerne kommen und Spaß haben.
Diese „simple Übung“ Tücher auf der Möhne zu befestigen, sagt mir ganz viel über dieses Kind. Kann es sich gut konzentrieren? Ist es Selbstbewusst? Ist die Grob- und Feinmotorik in Ordnung? Merkt es sich leicht Dinge? Wie ist die Hand-Augen Koordination? Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem, was ich sehe, wenn ein Kind „nur Tücher“ auf der Mähne befestigt.
All das, sind wichtige Fähigkeiten, die Kinder für die spätere Schulzeit brauchen und sie haben bei mir die Chance ganz nebenbei klitzekleine Defizite (bitte verzeiht das Wort, aber ich finde gerade kein Passenderes) auszugleichen. Ich baue dann die weiteren Stunden so auf, dass das Kind eben viele Spiele machen kann, die genau diese Bereiche schulen. Macht es alles gut und ich finde nichts, dann profitiert das Kind aber trotzdem. Sie lernen immer dazu und wachsen mit jeder Stunde. Wenn dann irgendwann Probleme auftauchen, dann merke ich dies und kann die darauffolgenden Stunden wieder dementsprechend anpassen.
DAS ist der Grund warum Tücher auf die Mähne klipsen, eben nicht gleich Tücher auf die Mähne klipsen ist.
Ich habe auch schon Kurse mit mehr Praxis als Theorie besucht
Auch ich habe Weiterbildungen gemacht, in den der Praxisteil um ein beträchtliches Ausmaß größer war als der Theorieteil, aber das war mir davor schon bewusst und nochmal das ganze grundlegende über die Entwicklung durchzugehen, war jetzt nicht mehr notwendig, daher auch vollkommen in Ordnung. Es war für mich auch eher eine Ergänzung und ich picke mir sowieso immer das Beste für mich heraus und baue es in meine Stunden ein. Ich arbeite selten mit vorgefertigten Stunden.
Ja klar, muss man nicht unbedingt zum Bemalen eines Ponys eine Ausbildung vorweisen, aber ich finde nunmal, wenn man mit Kindern (bezahlt) arbeitet, dann sollte das einfach Hand und Fuß haben.
NOCHMAL, wir arbeiten mit Pferden. Sie sind Fluchttiere und NIEMAND kann garantieren, ob das Pferd sich nicht doch irgendwann erschreckt, und wenn dann was passiert…………..dann ist das Geschrei groß, denn dann ist nicht mehr nur mehr alles halb so schlimm. Vor allem, deckt das dann die Versicherung???? Sofern eine vorhanden ist.
Ein unterschätztes Thema – Die Versicherung
Ich bin gelernte Versicherungskauffrau und habe auch viele Jahre in diesem Bereich gearbeitet. Berufsbedingt, lese ich ganz gerne die Seiten, die sonst niemand liest, nämlich die Bedingungen und ich kann euch eines sagen – Es gibt keine “Standartversicherung” am Markt, die unsere Arbeit abdeckt und da kommen wir gleich zu einem weiteren Unterschied was die Ausbildungen betrifft.
Ich kann nicht erwarten, dass ich nach einem 2 Tageskurs um 200 Euro eine entsprechend für mich zugeschnittene Versicherung bekomme! Eigentlich auch klar, denn so etwas auszuhandeln, erfordert viel Zeit, Geld und vor allem Hintergrundwissen und ich lehne mich jetzt vielleicht etwas weit aus dem Fenster, aber ich bin mir sehr sicher, dass sehr, sehr viele (wenn überhaupt) mit einer Standarthaftpflicht arbeiten und glaubt mir……….Sollte hier etwas passieren, dann kann das richtig teuer werden.
Eine Reitlehrerhaftpflicht deckt eben NICHT unser Tätigkeitsfeld ab.
Das Problem ist nämlich, dass dem Vertreter schonsehr genau erklären werden muss, was man da macht und die haben von Pferden halt oft keine Ahnung und wissen es einfach nicht besser. Ich muss hier also sehr detailliert meine Arbeit erklären können. Als Einzelperson ist es sowieso unmöglich an eine individuell zugeschnittene Einzelversicherung zu bekommen. Weil es sich für die Versicherung nicht rentiert. Daher ist das ein weiterer Hauptgrund eine anständige Ausbildung zu machen, denn hier gibt es zum Abschluss fast immer die Möglichkeit auch eine passende Versicherung abzuschließen.
Wir sind KEINE Therapeuten
Wenn ich jemanden erkläre was ich mache, kommt fast immer, ahh du machst also Therapiereiten……………Oh Gott NEIN!!!!!!!!
Wir sind keine Therapeuten und werden NIEMALS ein Ersatz für diese wirklich besondere und wertvolle Arbeit sein.Die Ausbildung von Fachpersonal, dass mit beeinträchtigen Menschen arbeitet ist um ein Vielfaches länger, aufwendiger du kann mit einer Trainerausbildung nicht mal annähernd verglichen werden.
Auch hier gilt……..Es sieht vielleicht oft für den Laien so aus, als würde das Kind „eh nur am Pferd sitzen“, aber da steckt einiges mehr dahinter und wenn hier jemand aus meiner Branche versucht seine Kompetenzen zu überschreiten, dann ist das für mich wirklich ein „No Go“ und verurteile ich absolut.
Ich habe es selbst schon erlebt, dass Eltern statt zum Therapiereiten zu mir kommen wollten, denn ich arbeite ja auch mit Pferden und die Kosten für Therapiereiten werden auch nicht immer zur Gänze übernommen, daher wären Eltern sehr oft froh, günstigere Alternativen zu finden.
Das war jetzt absolut KEIN Vorwurf an die Eltern. Sie wollen ihrem Kind helfen und wie schon erwähnt, für Laien sieht es so als, als gebe es nicht viel Unterschied.
Es ist nicht immer schön, wenn man die Eltern in therapeutische Hände schicken muss
An einen Jungen kann ich mich noch erinnern. Die Mama hat mich angerufen und gefragt, ob sie denn einen Termin bei mir haben könnte. Im Kindergarten gibt es nur Probleme und sie glaubt nicht, dass ihr Sohn etwas hat. Er ist eben nur sehr aufgeweckt und reagiert oft nicht.
Ich habe ihr dann gesagt, sie kann gerne einmal kommen, ein Versuch ist es ja wert.
Lange Rede kurzer Sinn, nach 10 min habe ich die Einheit abgebrochen. Ich vermutete damals schon Autismus, was sich auch bestätigt hatte. Ich war total überfordert mit so einem Kind und ich habe das der Mutter auch gesagt. Sie war bei mir leider an der falschen Adresse und gehörte in professionelle Hände. Klar will das keine Mutter hören, aber mal ehrlich? Ich kann hier mehr Schaden anrichten als ich ihm nutzen kann.
Es gibt so viele Formen von Autismus und jemand muss ich wirklich darauf spezialisieren und ich meine damit NIEMAND ohne therapeutischen Grundberuf.
Natürlich hatte auch ich schon beeinträchtige Menschen bei mir am Hof und habe mit ihnen etwas gemacht, aber niemals als Ersatz für eine Therapie und niemals alleine. Hier müssen die Eltern anwesend bleiben oder eine begleitende Therapeutin. Damit habe ich dann kein Problem, denn als Ergänzung ist es auch OK, aber hier muss man ganz klare Grenzen ziehen!
An die Eltern – Bitte fragt doch nach
Dieser Absatz richtet sich an alle interessierten Eltern. Ich möchte euch ein wenig für dieses Thema sensibilisieren.Nicht jeder Reitpädagoge, Lerntrainer oder Einhorn was weiß ich was hat auch Ahnung was er macht.Hinterfragt und erkundigt euch!
- Welche Ausbildung, Vorbildung hat der Trainer?
- Was genau hat er in der Ausbildung gelernt und vor allem, wie lange hat sie den gedauert?
- Gibt es ein Curriculum? Wenn ja, lasst es euch zeigen!
- Ist mein Kind auch wirklich versichert wenn etwas passiert?
- Sind die Pferde gesund?
Googelt selbst nach der Ausbildung und lasst euch nicht von Zertifikaten, Stalltafeln oder Diplomen täuschen und hört auf euer Bauchgefühl, denn bei manchen Trainerausbildungen stellts mir echt alle Haare auf.
Ein Appell an meine Kollegen oder solche die es werden wollen
Ich weiß ich habe mich jetzt weit aus dem Fenster gelehnt, aber ich bin selbst Mutter und ich finde es wirklich besorgniserregend, dass einfach jeder mit Kindern und Pferden/Tieren arbeiten darf.
Wenn ihr etwas nebenbei verdienen wollt und kein Geld habt, dann fangt an zu Nähen oder etwas Hübsches zu basteln, aber bitte arbeitet nicht in diesem Bereich.
Wenn ihr euch entscheidet mit Kindern zu arbeiten, dann nehmt auch Geld in die Hand, denn dies sollte euch diese wundervolle Arbeit wert sein.
Nun aber Schluss…………
Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, denn es geht hier schließlich um unsere Kinder und daher auch der sehr lange Artikel.
Im nächsten Blogbeitrag erfahrt ihr mehr über mein Ponywelt Angebot und was der Nutzen für die Kinder ist.
Ich bedanke mich für eure Interesse und würde mich über Feedback und Erfahrungen sehr freuen.
❤️-liche Grüße eure
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